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Kinder und häusliche Gewalt

Kinder sind von häuslicher Gewalt immer mit betroffen.

Jedes fünfte Kind in Deutschland wird im Laufe seiner Kindheit Zeuge und Opfer häuslicher Gewalt.
Gewalt gegen die Mutter ist immer auch eine Form von Gewalt gegen Kinder.

Kinder, die häusliche Gewalt erleben, fühlen sich ohnmächtig, schutzlos und allein, denn sie können sich mit ihren Ängsten weder an den Vater noch an die Mutter wenden. Häufig müssen sie nach außen hin schweigen, weil sie beiden Eltern gegenüber loyal bleiben wollen oder Angst vor Strafen oder schlimmen Konsequenzen haben, falls sie sich Außenstehenden anvertrauen.

Zum Teil empfinden sie sich aber auch mitverantwortlich oder schuldig, an dem was passiert. Nicht selten versuchen Kinder die Mutter zu schützen oder den Vater zurückzuhalten und werden dabei selbst verletzt.

Studien belegen, dass das Risiko für Kinder, selbst körperlich oder seelisch misshandelt zu werden, in Familien, in denen häusliche Gewalt vorkommt, deutlich erhöht ist.

 

Häusliche Gewalt ist eine Form der Kindeswohlgefährdung.

Das Aufwachsen mit häuslicher Gewalt stellt für Mädchen und Jungen eine massive Erschütterung des Lebensgefühls, der inneren Sicherheit und eine gravierende Beeinträchtigung für ihre Entwicklung dar.

Unabhängig davon, ob die Gewalt nur beobachtet wurde oder das Kind selbst Opfer direkter Misshandlungen wurde, kann das Miterleben der Gewalt zu Beeinträchtigungen der emotionalen, körperlichen und kognitiven Entwicklung bis hin zu traumatischen Schädigungen führen.

Je jünger das Kind ist und je länger es der häuslichen Gewalt ausgesetzt ist, desto massiver sind die Folgen auf seine Entwicklung.

 

So entwickelt ein Großteil der Kinder:

  • Ängste
  • Schlafstörungen
  • Schulschwierigkeiten
  • Entwicklungsverzögerungen
  • Aggressivität
  • Ängstlichkeit
  • mangelndes Selbstvertrauen
  • Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
  • Depressionen

Es können aber auch körperliche Symptome auftreten, wie:

  • Asthma
  • Pseudokrupp
  • Magen-Darm Beschwerden

 

Häufig konnten die Kinder und Jugendlichen darüber hinaus keine angemessenen Konfliktlösungsmöglichkeiten erlernen.

Langzeitstudien zeigen, dass Kinder, die häusliche Gewalt miterleben, dadurch eine Akzeptanz für die Anwendung von Gewalt in Konfliktsituationen entwickeln können.
Mädchen sind deshalb in späteren Paarbeziehungen gefährdet, erneut Opfer von Gewalt zu werden. Jungen geraten häufiger in Gefahr als Erwachsene selbst Gewalt als Mittel für die Durchsetzung ihrer Bedürfnisse in der Partnerschaft einzusetzen.



Um den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen, ist es unerlässlich, Kinder so früh wie möglich als Opfer häuslicher Gewalt in den Blick zu nehmen und ihnen speziell auf sie zugeschnittene Unterstützung anzubieten.

06062 - 5646

Frauenhaus Erbach
Zuflucht • Beratung • Begleitung

06062 - 266874

Beratungs- und Interventionsstelle für Frauen in Gewalt- und Krisensituationen